- GND
- 11416259X
- SCOPUS
- 37079695700
- Sonstiges
- der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
- GND
- 120376555
- Sonstiges
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Abstract in Deutsch:
Die Dissertation vergleicht musikalische und resonanztheoretische Aspekte in Texten von Rilke und Thomas Mann. Fasst man Resonanzen im Sinne Hartmut Rosas als Weltbeziehungen auf und Musik als umfassende Form solcher Bezüge, dann werden deutliche Unterschiede in den Texten der beiden Autoren deutlich. Wenige Beispiele können hier genannt werden. In den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge zeigt sich, dass Malte in Resonanzen verweigernder großstädtischer Umwelt in seinem Resonanzbegehren scheitert und sich nur durch Schreiben und den Bezug auf seinen Weltinnenraum und das Lesen von seiner Paranoia nicht befreien kann. Die Musik schafft nur kurzfristig Resonanzen und wird als Gefahr für seine Stabilität erlebt. In Thomas Manns Zauberberg gelingt es Hans Castorp in einer vergleichbaren Resonanzen abweisenden Umgebung sich durch fruchtbare Kontakte zu anderen Menschen, aber auch zur Musik, von der Gefahr psychotischer Entgleisungen etwa im Schneetraum zu befreien und durch Träume und psychoanalytische Behandlung zumindest vorübergehend die brüchige Eigenresonanz zu stabilisieren.